Zuckerrübenernte hat begonnen

Kater Kurt erklärt:

In der letzten Woche wurden unsere ersten Zuckerrüben gerodet und zur Zuckerfabrik in Schladen transportiert. Dort läuft die Verarbeitung der Zuckerrüben bereits seit Mitte September. Der Abtransport der Zuckerrüben erfolgt bei jedem Landwirtschaftsbetrieb an drei Terminen im Jahr mit jeweils rund ein Drittel der Erntemenge. Die Abfuhrtermine rotieren geografisch von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr sind wir spät dran. Die dritte, letzte Lieferung erfolgt erst in der zweiten Januar Woche. Im nächsten Jahr erfolgt die erste Lieferung dann eine Woche früher, bis wir irgendwann unsere erste Lieferung bereits Mitte September bestreiten müssen. Bei einem frühen Liefertermin haben die Zuckerrüben Ihr Ertragspotential noch nicht voll ausgeschöpft. Bei einer späten Rübenlieferung im Januar steigt das Risiko von Frostschäden an den am Feldrand gelagerten Rüben an. Durch die jährlich rotierenden Liefertermine sind im Laufe der Jahre alle Landwirte von diesen Nachteilen betroffen.

In diesem Jahr wiesen die angelieferten Zuckerrüben zu Beginn der Kampagne überdurchschnittliche Erträge aber unterdurchschnittliche Zuckergehalte von unter 17 % auf. Inzwischen sind die Zuckergehalte aber gestiegen. Unsere Rüben hatten bei der Lieferung in der letzten Woche einen Zuckergehalt von 18,3 %. Bei sonnigen Tagen und kühlen Nächten produzieren die Rüben auch im Oktober noch Zucker. Bezahlt werden die Zuckerrüben nach dem nutzbaren Zuckerertrag der angelieferten Menge. Ertragsrelevant ist also nicht nur die angelieferte Rübenmenge, sondern auch der Zuckergehalt. Bei der Bezahlung werden auch die Verarbeitungsverluste bei der Zuckergewinnung berücksichtigt. Hohe Stickstoffgehalte in den Zuckerrüben führen zu einer schlechteren Zuckerausbeute bei den angelieferten Rüben. Auch dies ein Grund, warum jeder Landwirt seine Stickstoffdüngung sehr genau kontrolliert.

Optimal: lange tiefwurzelnde Rüben

An den gerodeten Rüben kann man erkennen, ob die Bodenbearbeitung funktioniert hat: Sind die Rüben lang und tief verwurzelt, war die Bodenbearbeitung optimal und die Zuckerrüben hatten nicht gegen unerwünschte Bodenverdichtungen anzukämpfen.

Haben sich die Rüben stark verzweigt, sind die empfindlichen Wurzeln auf Widerstände wie z.B. Bodenverdichtungen gestoßen und mussten ausweichen. Hier wurden Fehler bei der Bodenbearbeitung gemacht, die Ertrag kosten.

Nicht so optimal: Hier sind die Rüben auf Widerstand (Bodenverdichtungen) gestoßen und haben Seitenwurzeln gebildet. Bei der Bodenbearbeitung wurden Fehler gemacht.

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