Auch in diesem Jahr gestaltete sich die Rapsaussaat sehr schwierig. Raps kann in unseren Breiten nur in dem engen Zeitfenster von 20. August bis 10. September ausgesät werden. Erfolgt die Aussaat zu früh ist es sehr wahrscheinlich, dass der Raps vor dem Winter zu groß wird und bei Frösten erfriert. Erfolgt die Aussaat zu spät, kann er sich vor dem Winter nicht mehr ausreichend entwickeln und Ertrag geht verloren. Weil die Witterung in jedem Jahr aber anders ist, hat die Rapsaussaat etwas von einem Lotteriespiel:
In den letzten Augusttagen sind in diesem Jahr rund 50 mm Regen gefallen. Wer die Rapsaussaat vor diesem Regen durchgeführt hat, steht vor Beständen wie diesen:
Nach den Niederschlägen mussten die Äcker zunächst abtrocknen, damit bei der Bearbeitung keine Schadverdichtungen in den aufgeweichten Boden gedrückt werden. Eine Aussaat war daher erst wieder ab 4. September möglich. Danach hat es aber fast keinen Regen mehr gegeben. Dadurch konnten viele Rapskörner nicht keimen. Diese Bestände präsentieren sich so:
Ein weiteres Problem sind die Rapserdflöhe, die sich besonders auf die jungen, zarten Pflanzen stürzen und die größeren Rapspflanzen verschmähen. Ihre Fraßstellen sind auf dem rechten Bild dargestellt. Diese Schädlinge sind mit ein Grund, warum bei ökologischer Wirtschaftsweise ein Rapsanbau nur selten gelingt (Hintergrund).
Fazit: Die Rapsaussaat erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Die schwer vorhersagbaren, regional unterschiedlichen Niederschlagsereignisse haben eien großen Einfluss auf den Erfolg.
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