Nitrat

Kater Kurt erklärt:

Landwirtschaft und organische Düngung sind fest miteinander verbunden. Erst die Düngung mit Mist in den letzten Jahrhunderten hat unseren Böden ihre Fruchtbarkeit verliehen. Besonders im ökologischen Landbau hat die organische Düngung einen hohen Stellenwert.

Wenn überdüngt wird, kann Nitrat aber in das Grundwasser gelangen. Deshalb können die Nitratwerte im Grundwasser ein Indikator für die Düngungsintensität in einer Region sein. Aber Vorsicht! Es gibt auch andere Gründe für hohe Nitratwerte: Der Grundwasserflurabstand, die Fließgeschwindigkeit und die hydrochemischen Bedingungen im Untergrund spielen ebenfalls eine Rolle (UMWELTBUNDESAMT). Schwer einschätzen lassen sich die Einträge aus den defekten Leitungen der öffentlichen und privaten Abwasserkanäle (UMWELTBUNDESAMT).

Quelle: NLWKN: Nitratgehalte an den Messstellen zwischen Ohrum und Schladen

Die Karte zeigt die Situation in unserer Region . Die Grundwassermessstellen des NLWKN weisen zwischen Ohrum und Schladen Nitratgehalte im Grundwasser aus, die überwiegend deutlich unter 10 mg/l liegen und damit als nicht oder nur geringfügig belastet gelten. Ein gewisser Nitratgehalt ist unvermeidbar, so dass selbst unter Wald vom UMWELTBUNDESAMT bei aktuellen Messungen im Mittel 13 mg/l festgestellt wurden. Der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 50 mg/l.

Hohe Nitratgehalte treten überwiegend in Regionen auf, in denen eine intensive Viehhalten vorherrscht. Dies ist in unserer Region nicht der Fall. Teilweise sind aber auch Regionen betroffen, die aufgrund ihrer geologischen und klimatischen Verhältnisse von hohen Nitratwerten im Grundwasser betroffen sind. Dies ist z.B. im Bereich der Stadt Salzgitter der Fall. Trotz geringer Tierbestände weist das Grundwasser hohe Nitratgehalte auf (Hintergründe). Mit der neuen Düngeverordnung aus dem Jahre 2017 sind die gesetztlichen Vorgaben inzwischen so verschärft worden, dass es schwer fällt, Qualitätsweizen mit entsprechenden Eiweißgehalten zu produzieren. Den Erfolg werden wir in 3 bis 5 Jahren sehen: Dann wird das heutige Oberflächenwasser das Grundwasser erreichen.

Durch eine ausgewogene Düngung und dem Anbau von Zwischenfrüchten im Herbst wirken wir in unserem Betrieb der Nitratverlagerung entgegen. Die Zwischenfrüchte nehmen Nitrat aus dem Boden auf und verhindern so die Auswaschung über Winter in das Grundwasser. Im nächsten Frühjahr stehen die Nährstoffe dann den Zuckerrüben zur Verfügung.