Vergangene Woche fand bei uns eine unangekündigte Vor-Ort-Kontrolle statt. Diese Prüfungen erfolgen im Auftrag der EU-Kommission durch die Prüfstellen bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf zufällig ausgewählten Landwirtschaftsbetrieben in Niedersachsen. Schwerpunkt der Überprüfung waren die sogenannten Cross-Compliance-Kriterien: Dabei handelt es sich um Auflagen im Bereich Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz. Am ersten Tage kontrollierten die Prüfer alle betrieblichen Flächen auf Einhaltung dieser Kriterien. Am zweiten Tag wurden die betrieblichen Lagerstätten geprüft. Außerdem stand die sachgerechte Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie der Einsatz organischer Dünger im Fokus der Prüfer. In diesem Zusammenhang wurden z. B. die jährlich zu erstellenden Düngeplanungen, die Düngebilanzen und die Ackerschlagkarteien der letzten Jahre überprüft.
Mein Schadnagerkonzept stand – im Gegensatz zum Nachhaltigkeits-Audit – diesmal zum Glück nicht im Blick der Kontrolleure. Daher konnte ich entspannt weiter schlafen. Mein Chef war da schon ein bisschen unentspannter, als die Prüfer so unerwartet auf dem Hof standen. Allerdings konnte die Prüfung ohne Beanstandungen abgeschlossen werden.
Nachtrag 15.01.2020: Heute wurde die gesamte Vorort-Kontrolle noch einmal wiederholt! Dabei wurden von der Innenrevision der Prüfbehörde geprüft, ob die eigenen Prüfer bei der ersten Kontrolle sorgfältig gearbeitet hatten. Diesmal waren also eher die Erst-Prüfer etwas nervös. Aber auch hier gab es keine Beanstandungen. Für die Wiederholungsprüfung erfolgte wieder eine zufällige Auswahl aus allen bereits geprüften Betrieben. Die Wahrscheinlichkeit sowohl für die Vorort-Kontrolle als auch für die Wiederholungsprüfung ausgewählt zu werden, ist sehr gering! Na dann „herzlichen Glückwunsch“ dazu.