Integrierter Pflanzenschutz

Kater Kurt erklärt:

Beim integrierten Pflanzenschutz versucht man mit folgenden Faktoren den Pflanzenschutzeinsatz auf ein notwendiges Maß zu beschränken:

  • ackerbauliche Maßnahmen (z. B. Fruchtfolge)
  • Sortenwahl (z. B. resistente Sorten)
  • mechanische Bekämpfung (z. B. Bodenbearbeitung)
  • Förderung von Gegenspielern

Dies geschieht in unserem Betrieb z. B. durch die Anwendung von Schadschwellen: Erst wenn ein bestimmter Besatz an Schaderregern vorhanden ist, wird eine Maßnahme durchgeführt. Die Idee dahinter: Wenige Schädlinge führen zu keinen wirtschaftlichen Schäden, außerdem kann deren Auftreten oft durch die natürlichen Gegenspieler reguliert werden. So sind Marienkäfer und Schlupfwespen z.B. die natürlichen Feinde der Blattläuse (siehe auch Blattlaus-Monitoring). Mit Hilfe der Schadschwellenmethode wurde im Frühjahr 2018 aufgrund des überschaubaren Auftretens von Blattläusen im Weizen, vollständig auf ein Insektizideinsatz verzichtet.

Mit Hilfe von Gelbfangschalen wird der Zuflug von Schadinsekten ermittelt. Nur wenn die wissenschaftlich ermittelte Bekämpfungsschwelle überschritten wird, erfolgt eine Bekämpfung.

Der Einsatz von Fungiziden erfolgt mit Hilfe von intelligenten Prognosemodellen. Diese berücksichtigen die aktuellen Witterungsdaten an einem Standort und errechnen die individuellen Infektionswahrscheinlichkeiten für die jeweiligen Pilzkrankheiten. Die folgende Abbildung zeigt solch eine Prognose im Mai 2018. Die Pilzkrankheit Septoira tritici (S. tritici) benötigt intensive Niederschlagsereignisse damit die Pilzsporen mit Hilfe der Regentropfen von den unteren Blätter auf die oberen gespritzt werden können. Entsprechend sind die Infektionswahrscheinlichkeiten (rote Kästchen) bei dieser Krankheit nur nach intensiven Niederschlagsereignisse gegeben. Darüber hinaus muss ein Ausgangsbefall im Bestand vorhanden sein, bevor die Gefahr einer Ausbreitung im Bestand gegeben ist. Ein weiterer Aspekt dieser Methode: Je dichter eine Bekämpfungsmaßnahme zeitlich am Infektionsgeschehen erfolgt, desto weniger Wirkstoff braucht für den Bekäpfungserfolg eingesetzt zu werden.

Quelle: ISIP